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Pressemitteilung August Horch Museum

  1. Januar 2022

Engagierter Verfechter für eine lebendige Pflege der westsächsischen Fahrzeugbautraditionen
Gemeinnütziger Förderverein August Horch Museum Zwickau e. V. begeht 30-jähriges Bestehen

30 Experten und Enthusiasten des westsächsischen Fahrzeugbaus gründeten am 27. Januar 1992 den heutigen Gemeinnützigen Förderverein August Horch Museum Zwickau e. V. Sie hatten sich dem Anliegen verschrieben, eine aus dem Sachsenring-Nachlass entstandene Automobilausstellung für die Öffentlichkeit zu bewahren und die Tradition des Fahrzeugbaus in der Region lebendig zu halten. Dieses Engagement war ein wesentlicher Baustein für die Gründung der August Horch Museum Zwickau gGmbH durch die AUDI AG und die Stadt Zwickau im Dezember 2000 und den Neubau des Museums, das sich seit Wiedereröffnung 2004 zu einem dauerhaften Publikumsmagnet entwickelt hat.

Mit dem Start des Museumsumbaus im Herbst 2002 veränderten sich auch die Aufgaben des Fördervereins. Das Gremium hatte seine Rolle als Bewahrer historischer automobiler Schätze der Region für eine breite Öffentlichkeit erfüllt. Die Mitglieder unterstützen seitdem kontinuierlich die Weiterentwicklung des Museums, tragen zum Erhalt des umfangreichen historischen Erfahrungswissens in der Region bei und begeistern damit zunehmend jüngere Generationen, den reichen Traditionen des westsächsischen Fahrzeugbaus eine erfolgreiche Zukunft zu geben.

Sichtbare Zeugen für das Wirken des Vereins sind direkt im August Horch Museum zu finden. Den seit 2011 in der Dauerausstellung gezeigten Auto Union-Rennwagen Typ C von 1937, einer der erfolgreichsten Grand-Prix-Boliden seiner Zeit, hat ein Team des Fördervereins in tausenden Stunden ehrenamtlicher Tätigkeit nachkonstruiert und nachgebaut. Dabei haben erfahrene Automobilingenieure und Studenten der Westsächsischen Hochschule, unterstützt durch viele Spender finanziell und materiell, eng zusammengearbeitet. Ebenfalls mitgewirkt hat der Verein an der Integration der letzten komplett erhaltenen Fertigungsstraße für die Duroplast-Teile des Trabant in die 2017 eröffnete Museumserweiterung. Aktuell arbeitet eine Projektgruppe am Nachbau des ersten, von August Horch in Zwickau gefertigten Fahrzeugs, eines Horch 14-17 PS von 1904. Hierfür lagen lediglich wenige Teilzeichnungen und Abbildungen als Basis vor. Das bis auf den Motor vollständige Fahrzeug konnte u. a. bereits zur Sächsischen Landesausstellung Industriekultur 2020 in der Sonderschau „AutoBoom“ gezeigt werden. Zurzeit befindet es sich in der Endfertigung. Nicht zuletzt für dieses Projekt erhielt der Förderverein im Oktober 2020 den Sächsischen Industriekultur-Preis, vergeben von der Andreas-Schubert-Stiftung, der Vereinigung der Sächsischen Wirtschaft und dem Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus des Freistaates Sachsen.

Weitere Arbeitsgruppen des Vereins befassen sich mit der Dokumentation von Zeitzeugenaussagen, mit dem Sichern und Aufarbeiten von Archivgut, mit dem Organisieren von Vorträgen und Exkursionen zur automobilen Historie und Gegenwart, mit der Herausgabe des Vereinsjournals „aufgeHORCHt“ sowie mit dem Gewinnen neuer Mitglieder. Aktuell engagieren sich 286 natürliche Personen und 105 Unternehmen bzw. Einrichtungen im Förderverein.

Nicht zuletzt, um weitere und vor allem jüngere Mitglieder zu gewinnen, nutzt der Verein verstärkt Online-Kanäle wie Facebook, Twitter sowie die eigene Website, um auf seine Aktivitäten aufmerksam zu machen. Vorträge werden mittlerweile per eigenem YouTube-Kanal veröffentlicht. Ebenso gehört eine vertiefte Zusammenarbeit mit Bildungseinrichtungen – vom Kindergarten über allgemeinbildende und Berufsschulen bis hin zu Hochschulen – zu den Aufgaben, denen sich der Verein zukünftig noch intensiver als bisher widmet.

Mehr Informationen unter: www.horch-museum.de/foerderverein

Kontakt:

Geschäftsführer Dr. Bernd Czekalla

Tel: +49 375 27 17 38 27 oder mobil +49 172 286 90 06

E-Mail: foerderverein@horch-museum.de

60. Geburtstag des VEB Sachsenring Automobilwerke Zwickau

  1. Mai 1958: Zusammenschluss zweier Zwickauer Autowerke schreibt große Geschichte fort

– VEB Automobilwerke AWZ Zwickau (ehemals AUDI) und VEB Sachsenring Kraftfahrzeug-

und Motorenwerke Zwickau (ehemals Horch) vereinigten sich zum VEB Sachsenring

Automobilwerke Zwickau

– Im Werk II befindet sich heute das August Horch Museum Zwickau 

Erfolgreich, aber auch hart und entbehrungsvoll waren die Jahre nach dem Krieg für die Zwickauer Automobilarbeiter. Galt es doch, den seit Jahrzehnten bestehenden Weltruf der Zwickauer Automobilindustrie, der sich auf die großen Traditionen der Werke Horch und Audi gründete, wieder herzustellen und zu festigen. Viel hat der Krieg den Fahrzeugbauern nicht hinterlassen. Zerstörte Werkhallen und beschädigte Maschinen waren das Erbe.

Mit wenigen Arbeitskräften begannen im Sommer 1945 unter Leitung der damaligen SMA die ersten Aufbauarbeiten in den Werken Audi und Horch. 1948 wurden beide Automobilwerke durch „Volksentscheid“ Eigentum des Volkes. Gleichzeitig wurden auch die Zwickauer zur Vereinigung volkseigener Betriebe „IFA“ (Industrieverband Fahrzeugbau) zusammengeschlossen. Sie unterstanden nunmehr einer zentralen Leitung. Im Werk Audi wurde 1949 die Fertigung des PKW F 8 wieder aufgenommen, welche sich bis 1955 fortsetzte. Im Werk Horch verließen schon 1947 die ersten LKW vom Typ H3 das Werk. Kurze Zeit darauf erhielt das Werk den Auftrag einen leistungsstarken Traktor herzustellen. Auch 1949 wurde die Serienfertigung des IFA-Schleppers Pionier aufgenommen. Aber nicht nur am LKW-Programm, sondern auch an der PKW-Produktion beteiligten sich die Horchwerker. 1954 setzte die Entwicklung des neuen Automobils P240 ein.

Zweifellos vollbrachten die Zwickauer Automobilarbeiter nach dem Krieg große Leistungen. Doch das Nebeneinander von zwei Automobilwerken in einer Stadt führte zwangsweise zu einer Zersplitterung der Kräfte. Am 1. Mai 1958 wurden die beiden Zwickauer Kraftfahrzeugwerke zum VEB Sachsenring Automobilwerke vereinigt. Diese Konzentration der Produktion führte zur besseren Ausnutzung der vorhandenen Kapazität unter Einsparung von Arbeitskräften. Nach der Verlagerung der LKW-Produktion und nach Auslauf des Typ P70 orientierten sich die Sachsenring – Automobilbauer vorwiegend auf die Produktion des Kleinwagens Trabant. Der VEB Sachsenring wurde damit das Kleinwagenwerk der DDR. Auch im Gedenken daran wurde aktuell im August Horch Museum die Sonderausstellung „60 Jahre Trabant“ ein letztes Mal aufgebaut und ist bis zum 19. August zu sehen.

August Horch Museum Zwickau gGmbH

Thomas Stebich                                     Annett Kannhäuser

Tel.      0375 – 27 17 38 0                      Tel.          0375 – 27 17 38 14

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